im Schulalter

Schulkinder können ab dem Zeitpunkt auf Dyskalkulie ausgetestet werden, ab dem sie mit Zahlensymbolen regelmäßig arbeiten, also ca. ab dem 2. Semester der 1. Klasse Volksschule. Besteht einmal ein Verdacht in diese Richtung, sollte der unten stehende Fragenkatalog von Ihnen ganz objektiv beantwortet werden. Nur so können Sie Ihrem Kind die bestmögliche Hilfe zukommen lassen.

ANZEICHEN FÜR DYSKALKULIE:

Werden 5 oder mehr Fragen der folgenden Liste mit „Ja“ beantwortet, so liegt der
Verdacht auf Dyskalkulie nahe. Es sollte dann so schnell als möglich eine
Abklärung erfolgen, um mit dem individuellen Training bald beginnen zu können.

Die folgende Frageliste finden Sie hier auch als Download grün

  • Benötigt Ihr Kind ungewöhnlich viel Zeit für Rechenoperationen und zeigt schnell einen Erschöpfungszustand?
  • Können Zahlenräume, Mengen, Größen, Formen, Distanzen schlecht erfasst
    werden, fehlt die Verbindung zwischen Zahlenbegriff und Menge?
  • Werden Rechensymbole (Plus, Minus, Divisions- Multiplikationszeichen) nicht
    immer erkannt oder verwechselt?
  • Werden trotz intensiver Übungen keine wesentlichen Fortschritte erzielt, wird
    Geübtes schnell wieder vergessen?
  • Lässt Ihr Kind Ziffern aus?
  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Überschreiten des Zehner- und/oder
    Hunderterschrittes?
  • Kann Ihr Kind Zahlenreihen nicht korrekt weiterführen? Z.B.: 8,9,10, ?
  • Verdreht Ihr Kind Zahlen? Z.B. 76/67
  • Verwechselt Ihr Kind ähnlich klingende Zahlen? Z.B. 19/90
  • Kann Ihr Kind beim Kopfrechnen Zwischenergebnisse nicht speichern?
  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Erlernen des 1×1?
  • Passiert Ihrem Kind seitenverkehrtes Lesen oder Schreiben von Zahlen? Z.B. 6/9
  • Verwechselt Ihr Kind ähnlich aussehende Zahlen? Z.B. 1/7   3/8   6/5
  • Macht Ihr Kind Fehler beim Abschreiben von Zahlen?
  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung und Wiedergabe räumlicher und zeitlicher Abfolgen?
  • Bereiten Ihrem Kind Textaufgaben bzw. Rechenaufgaben mit zusätzlichen Texten große Schwierigkeiten?
  • Bemerkt Ihr Kind widersprüchliche Ergebnisse nicht, bzw. duldet es sie? Z.B. 4+2=6, 4+3=6
  • Bestehen Probleme mit dem Abschätzvermögen? Wird also z.B. zwischen
    Reihung und Ergebnis keine Verbindung erkannt? (14 + 20 = 16)
  • Bemerken Sie bei Ihrem Kind eine generelle Regelunsicherheit?

 

AUSTESTUNG:

Die Austestung von Schulkindern erfolgt über das AFS-Computer-Testverfahren.
A(ufmerksamkeit), F(unktionen) und S(ymptome) werden dabei überprüft.

  • Aufmerksamkeit: Wie aufmerksam ist Ihr Kind während ca. 15 min im
    Bild-, Halbsymbol- und Symbolbereich?
  • Funktionen (=Sinneswahrnehmungen):
    • Optische Differenzierung: Erkennen von Unterschieden im Bildbereich
    • Optisches Gedächtnis: Merken von rein optischen Eindrücken
    • Optische Serialität: Erkennen von Serien im Bildbereich
    • Akustische Differenzierung: Unterscheiden von Lauten, Geräuschen und
      gesprochenen Worten
    • Akustisches Gedächtnis: Merken von rein akustischen Eindrücken
    • Akustische Serialität: Erkennen von Serien im akustischen Bereich
    • Raumorientierung: Fähigkeit des räumlichen Vorstellungsvermögens
    • Körperschema: Wo ist was an meinem eigenen Körper?
  • Symptome: Anhand von Schul- bzw. Hausaufgaben Ihres Kindes kann eine
    genaue Fehleranalyse durchgeführt werden.
AUSWERTUNG:

Das Ergebnis des Tests gibt Aufschluss darüber, ob eine Dyskalkulie und/oder
Rechenschwäche bei Ihrem Kind vorliegt/vorliegen.
Außerdem kann aus dem entstandenen Balkendiagramm abgelesen werden,
in welchen Bereichen ein Training erforderlich, ratsam bzw. nicht erforderlich ist.

TRAINING:

Haben Sie sich aufgrund des Testergebnisses und eines ausführlichen
Informationsgespräches entschlossen mir Ihr Kind für ein Training anzuvertrauen,
würde dieses folgendermaßen ablaufen:

Eine Trainingsstunde (60 Minuten) für dyskalkule Kinder besteht aus 3 Teilen:

  • Training der Aufmerksamkeit
  • Training der betroffenen Sinneswahrnehmungen
  • Übungen im Symptombereich (rechnen)

Alle 3 Teilbereiche werden spielerisch erarbeitet – mit Brettspielen,
Computerspielen, Arbeitsblättern und speziellen Arbeitsmaterialien,
die besonders für die Zahlenerarbeitung geeignet sind.

Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass ein Training nur dann Sinn macht, wenn es über einen längeren Zeitraum regelmäßig in Anspruch genommen wird.

Eine Trainingsstunde pro Woche und 10 Minuten tägliches Training zu Hause
(Trainingsmaterialien erhalten Sie kostenlos von mir) über einen Zeitraum von
1 – 2 Jahren ist in den meisten Fällen ratsam, um den Kindern die nötige Sicherheit
im Umgang mit Buchstaben und Zahlen zu geben.