Nicht alle Kinder, die in ihrer Muttersprache Probleme haben, haben diese auch beim Fremdsprachenerwerb. Aber egal, ob schon eine Legasthenie bestätigt oder bis jetzt noch nicht erkannt wurde, wichtig ist, dass die Eltern ihre Kinder beim Erlernen der Fremdsprache Englisch genau beobachten. Fördermaßnahmen sollten so schnell als möglich in die Wege geleitet werden, um größere Probleme zu verhindern.

ANZEICHEN FÜR LEGASTHENIE/LRS IN DER 
FREMDSPRACHE ENGLISCH

Werden 5 oder mehr Fragen der folgenden Liste mit „Ja“ beantwortet, so liegt der
Verdacht nahe, dass die Schwierigkeiten beim Fremdsprachenerlernen auf eine
Legasthenie oder LRS zurückzuführen sind. Es sollte dann so schnell als möglich eine Abklärung erfolgen, um mit dem individuellen Training bald beginnen zu können.

Die folgende Frageliste finden Sie hier auch als Download 

• Hat/hatte Ihr Kind in der Muttersprache Probleme beim Schreiben oder Lesen?
• Werden trotz intensiven Übens keine wesentlichen Fortschritte erzielt?
  Wird Geübtes schnell wieder vergessen?
• Werden Buchstaben ausgelassen oder stehen die Buchstaben eines Wortes  in der falschen Reihenfolge?
• Werden ähnlich klingende oder ähnlich zu schreibende Wörter  verwechselt?
  Werden Minimalunterschiede  nicht wahrgenommen?
• Werden Wörter beim Abschreiben und Nachsprechen falsch wiedergegeben?
• Kann Ihr Kind beim Lesen nicht auf der Zeile bleiben?
• Kann bei Lesetexten dem Geschriebenen die Sprache nicht zugeordnet werden?
• Ist Ihr Kind beim Schreiben oder Lesen manchmal überhastet,
  manchmal extrem langsam?
• Ist Ihr Kind beim Schreiben oder Lesen gedanklich manchmal völlig abwesend,
  in Alltagssituationen dagegen aufmerksam?
• Zeigt Ihr Kind beim Schreiben und Lesen manchmal eine erhöhte Ruhelosigkeit?
• Hat Ihr Kind beim Auswendiglernen von englischen Vokabeln oder Texten eine geringe Merkfähigkeit?
• Benötigt Ihr Kind im Zusammenhang mit dem Englischlernen ungewöhnlich viel Zeit und zeigt schnell einen Erschöpfungszustand?
• Geht Ihr Kind dem Englischlernen am liebsten aus dem Weg, reagiert es mitunter beim Englischlernen aggressiv oder fahrig?
• Zeigt Ihr Kind wenig Selbstwertgefühl, fühlt es sich minderwertig? Zieht es sich zurück und wirkt entmutigt?
• Hat Ihr Kind beim Schreiben und Lesen eine sichtlich verkrampfte
  Körperhaltung?
• Hat Ihr Kind eine mangelnde Körperkoordination?
• Zeigt Ihr Kind eine mangelnde Raum- und / oder Zeitkoordination?
• Zeigt Ihr Kind in Alltagssituationen eine hohe Merkfähigkeit?
• Hat Ihr Kind ein gutes technisches Verständnis?
• Findet bei Ihrem Kind das Denken  schneller statt, als das Handeln?

AUSTESTUNG:

Wurde bereits durch eine AFS-Computer Austestung eine Legasthenie bestätigt, muss nicht noch einmal ausgetestet werden.

Fallen die Probleme erstmals beim Erlernen der Fremdsprache Englisch auf und wurden mindestens 5 Fragen der obigen Liste positiv beantwortet, sollte eine Austestung, wie bei „Austestung von Schulkindern“ beschrieben, erfolgen.

TRAINING:

Haben Sie sich aufgrund des Testergebnisses und eines ausführlichen Informations-
gespräches entschlossen mir Ihr Kind für ein Training anzuvertrauen, würde dieses
folgendermaßen ablaufen:

Eine Trainingsstunde (60 Minuten) für legasthene Kinder besteht aus 3 Teilen:

• Training der Aufmerksamkeit
• Training der betroffenen Sinneswahrnehmungen
• Übungen im Symptombereich (schreiben, lesen in englischer Sprache)

Alle 3 Teilbereiche werden spielerisch erarbeitet – mit Brettspielen, Computerspielen, Arbeitsblättern und speziellen Arbeitsmaterialien, die besonders für die Buchstaben- und Worterarbeitung geeignet sind. Da es sich hier um Probleme mit der Fremdsprache Englisch handelt, werden größtenteils Arbeitsblätter in englischer Sprache verwendet, die natürlich an das derzeitige Lernniveau des Kindes angepasst sind.