im Erwachsenenalter

 

Es spricht nichts dagegen, dass auch erwachsene Menschen, die seit ihrer Kindheit
unter Dyskalkulie leiden, mit einem geeigneten Training beginnen können.

Es gibt kaum einen erwachsenen dyskalkulen Menschen, der nicht an sich zweifelt und sich fragt, warum er in einigen Bereichen seines Lebens so „unfähig“ ist.

Tatsache ist, dass es nicht an der Unfähigkeit des Betroffenen liegt, sondern an der
Unfähigkeit der Umwelt, die nicht erkannt hat, dass spezielle Hilfe notwendig ist.

ANZEICHEN:

Dyskalkule Erwachsene haben in den meisten Fällen gelernt, ihre vermeintlichen
Mängel zu verstecken und oft Strategien entwickelt, um nicht in für sie unangenehme
Situationen zu kommen. Sie werden sich aber sicher schon gefragt haben, wieso Ihnen
manche Sachen ganz leicht von der Hand gehen, aber Aufgabenstellungen, die mit
Zahlen in Verbindung stehen, so große Probleme bereiten.

Häufig war die Schulzeit geprägt von Abneigung gegen Zahlen und das Rechnen, und von oftmaliger Kritik des Lehrers an der fehlenden Geschwindigkeit bei Rechenaufgaben.

Möglicherweise passiert es Ihnen auch heute noch, dass beim Telefonieren die
Nummern beim Wählen durcheinander geraten,  Sie öfters Zahlen verwechseln (95/59), Sie beim Rechnen schnell die Geduld verlieren, oder ein spürbares Unbehagen bei der Beschäftigung mit Zahlen auftritt,…

Hingegen haben Sie in technischen oder künstlerischen Dingen ein großes Talent?

Dann liegt der Verdacht auf Dyskalkulie nahe.

 

AUSTESTUNG:

Eine Austestung, wie sie bei Vorschul- bzw. Schulkindern möglich ist, kann bei Ihnen, als Erwachsener nicht mehr durchgeführt werden.

Vielmehr muss durch ein ausführliches Gespräch herausgefunden werden, wo die
derzeitigen Probleme liegen.

Wichtig ist, dass Sie sich folgender Punkte bewusst sind:

  • Der Wunsch, der Dyskalkulie den Kampf anzusagen, muss von Ihnen persönlich ausgehen, das heißt, Sie persönlich müssen einen so großen Leidensdruck
    verspüren, dass Sie an der derzeitigen Situation etwas ändern wollen. Es macht keinen Sinn, das Training einer anderen Person zuliebe zu beginnen.
  • Sie müssen jede Menge Geduld mitbringen und sich im Klaren darüber sein, dass es ein langer Weg wird. Aber bei regelmäßigem Training kann ich Ihnen am Ende den Erfolg garantieren.
TRAINING:

Bei erwachsenen Menschen liegt das Hauptaugenmerk auf dem Trainieren der
Aufmerksamkeit. Ist es einmal gelungen die Aufmerksamkeit auf die ungeliebten
Symbole (Zahlen) zu fokussieren, ist schon ein großer Schritt geschafft.

Weiters kommen Sie natürlich auch nicht um das Üben am Symptom herum. Wir
müssen rechnen und wir müssen dabei ähnlich basal beginnen, wie es bei Kindern der Fall ist – natürlich mit Texten(z.B. bei Textaufgaben), die inhaltlich Ihrem Wissen
entsprechen, es uns aber dennoch ermöglichen, das Rechnen langsam auf einem guten Fundament aufzubauen.

Das Training bei Erwachsenen sollte mindestens 1x/Woche 60 Minuten lang stattfinden, es besteht auch die Möglichkeit 2-3x/Woche zu trainieren.