im Schulalter

Schulkinder können ab dem Zeitpunkt auf Legasthenie ausgetestet werden, ab dem sie mit Buchstabensymbolen regelmäßig arbeiten, also ca. ab dem 2. Semester der
1. Klasse Volksschule.
Besteht einmal ein Verdacht in diese Richtung, sollte der unten stehende Fragenkatalog von Ihnen ganz objektiv beantwortet werden. Nur so können Sie Ihrem Kind die
bestmögliche Hilfe zukommen lassen.

ANZEICHEN FÜR LEGASTHENIE:

Werden 5 oder mehr Fragen der folgenden Liste mit „Ja“ beantwortet, so liegt der
Verdacht auf Legasthenie nahe. Es sollte dann so schnell als möglich eine Abklärung
erfolgen, um mit dem individuellen Training bald beginnen zu können.

Die folgende Frageliste finden Sie hier auch als Download lila

  • Ist Ihr Kind in Alltagssituationen auffällig wach und interessiert?
  • Ist Ihr Kind in Spielsituationen völlig mit den Gedanken dabei?
  • Ist Ihr Kind beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen leicht ablenkbar, hört/sieht alles und kann Wichtiges von Unwichtigem nicht unterscheiden?
  • Ist Ihr Kind beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen abwesend/tagträumend?
  • Hat Ihr Kind beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen eine auffällige,
    verkrampfte Körperhaltung?
  • Hat Ihr Kind bei Buchstaben/Wörtern/Zahlen ein verzögertes Merkvermögen?
  • Reibt Ihr Kind beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen die Augen, blinzelt oder äußert Sehprobleme?
  • Klagt Ihr Kind über Verschwimmen der Buchstaben und/oder Zahlen?
  • Hat Ihr Kind eine geringe Merkfähigkeit beim Auswendiglernen/1×1
  • Hat Ihr Kind scheinbare Hörprobleme/ versteht schlecht?
  • Hat Ihr Kind eine verwaschene Sprache/sprachliche Mängel?
  • Bemerken Sie bei Ihrem Kind eine herabgesetzte Körperkoordination?
  • Bemerken Sie bei Ihrem Kind eine mangelnde Raum- und/oder Zeitkoordination?
  • Wird Ihr Kind mit der Aufgabe nicht fertig/trödelt?
  • Zeigt Ihr Kind während der Beschäftigung mit Buchstaben/Zahlen eine
    allgemeine verbale Unruhe, schwätzt es?
  • Ist Ihr Kind überaktiv und hat vermehrten Bewegungsdrang, wenn es sich mit Schreiben, Lesen und/oder Rechnen befassen sollte?
  • Reagiert Ihr Kind unkontrolliert, aggressiv oder fahrig, wenn es zum Schreiben, Lesen oder Rechnen angehalten wird?
  • Hat Ihr Kind ein geringes Selbstwertgefühl, fühlt es sich minderwertig?
  • Ist Ihr Kind öfters in sich zurückgezogen, fühlt es sich entmutigt?

 

AUSTESTUNG:

Die Austestung von Schulkindern erfolgt über das AFS-Computer-Testverfahren.
A(ufmerksamkeit), F(unktionen) und S(ymptome) werden dabei überprüft.

  • Aufmerksamkeit: Wie aufmerksam ist Ihr Kind während ca. 15 min
    im Bild-, Halbsymbol- und Symbolbereich?
  • Funktionen (=Sinneswahrnehmungen):
    • Optische Differenzierung: Erkennen von Unterschieden
      im Bildbereich
    • Optisches Gedächtnis: Merken von rein optischen Eindrücken
    • Optische Serialität: Erkennen von Serien im Bildbereich
    • Akustische Differenzierung: Unterscheiden von
      Lauten, Geräuschen, gesprochenen Worten
    • Akustisches Gedächtnis: Merken von rein akustischen Eindrücken
    • Akustische Serialität: Erkennen von Serien im akustischen Bereich
    • Raumorientierung: Fähigkeit des räumlichen Vorstellungsvermögens
    • Körperschema: Wo ist was an meinem eigenen Körper?
  • Symptome: Anhand von Schul- bzw. Hausaufgaben Ihres Kindes kann eine
    genaue Fehleranalyse durchgeführt werden.
AUSWERTUNG:

Das Ergebnis des Tests gibt Aufschluss darüber, ob eine Legasthenie und/oder LRS bei Ihrem Kind vorliegt/vorliegen.
Außerdem kann aus dem entstandenen Balkendiagramm abgelesen werden, in
welchen Bereichen ein Training erforderlich, ratsam bzw. nicht erforderlich ist.

TRAINING:

Haben Sie sich aufgrund des Testergebnisses und eines ausführlichen Informations-
gespräches entschlossen mir Ihr Kind für ein Training anzuvertrauen, würde dieses
folgendermaßen ablaufen:

Eine Trainingsstunde (60 Minuten) für legasthene Kinder besteht aus 3 Teilen:

  • Training der Aufmerksamkeit
  • Training der betroffenen Sinneswahrnehmungen
  • Übungen im Symptombereich (schreiben, lesen)

Alle 3 Teilbereiche werden spielerisch erarbeitet – mit Brettspielen, Computerspielen, Arbeitsblättern und speziellen Arbeitsmaterialien, die besonders für die Buchstaben- und Worterarbeitung geeignet sind.

Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass ein Training nur dann Sinn macht, wenn es über einen längeren Zeitraum regelmäßig in Anspruch genommen wird.

Eine Trainingsstunde pro Woche und 10 Minuten tägliches Training zu Hause
(Trainingsmaterialien erhalten Sie kostenlos von mir) über einen Zeitraum
von 1 – 2 Jahren ist in den meisten Fällen ratsam, um den Kindern die nötige Sicherheit im Umgang mit Buchstaben und Zahlen zu geben.